Was Sie zu ADS und ADHS wissen sollten

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Aus medizinischer Sicht ist AD(H)S eine Krankheit – aber könnte es nicht auch nur die Andersartigkeit von Menschen sein, womit unsere Gesellschaft nicht umzugehen weiss?

Prof. Gerald Hüther, Neurobiologe und Hirnforscher sagt: “ADHS ist keine Störung. Hört auf Eure Kinder mit Amphetaminen (Ritalin) kaputt zu machen!”

Begriff „AD(H)S“

Die viel gehörte Abkürzung bedeutet Aufmerksamkeits-Defizit-(Hyperaktivitäts)-Störung. Davon können nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene betroffen sein. Sind Kinder betroffen, stellen sie nicht nur für ihre Eltern, sondern auch für ihre Lehrkräfte eine Herausforderung dar. Betroffene Erwachsene erfahren oft Aufmerksamkeitsstörung, starke Ablenkbarkeit, fehlende / mangelnde Impulskontrolle, übersteigerte Aktivität (Hyperaktivität).

Zeichen von „AD(H)S“

Mögliche Symptome von AD(H)S sind Impulsivität, Unkonzentriertheit, Ablenkbarkeit, Vergesslichkeit, Schwierigkeiten im Sozialverhalten und im Alltag. Die Betroffenen sind zappelig, rastlos und zeigen mangelnde emotionale Kontrolle. Zudem gibt es mögliche Begleiterscheinungen wie Lese-, Rechtschreibe- und Rechenschwäche sowie Ängste. Bei Erwachsenen können Arbeitslosigkeit, Depression, Zwänge und erhöhtes Suchtverhalten dazu kommen.

Wichtig zu wissen

Knaben sind von ADHS häufiger betroffen als Mädchen. Bei Mädchen kommt dafür das ADS häufiger vor. ADS ist aber viel schwieriger zu erkennen, da diese Kinder im Unterricht nicht stören und viel weniger auffallen.
AD(H)S kann sich während der Pubertät „verwachsen“. Von AD(H)S betroffene Erwachsene haben gelernt, mit den Symptomen umzugehen. Allerdings verspüren sie oft eine innere Unruhe oder fühlen sich getrieben.
ADHS und ADS benennt man auch als Syndrom. Von Syndrom spricht man, wenn eine Kombination von verschiedenen «Krankheits-Zeichen» vorliegt. Allein schon diese Tatsache zeigt, warum es oft gar nicht so einfach ist, ein ADHS geschweige denn ein ADS richtig zu diagnostizieren.
Einigen Menschen hilft es, wenn die Diagnose ADHS oder ADS gestellt wird. Endlich hat das „Ding“ einen Namen – das kann sehr entlastend sein. Gleichzeitig kann es auch bewirken, sich aufzugeben, sich mit dieser Diagnose abzufinden und ausser der Einnahme von Medikamenten nichts zu unternehmen.

Was machen bei AD(H)S?

Eine zu allen Situationen passende Antwort auf diese Frage ist nicht möglich. Mit AD(H)S wird ein Verhalten bezeichnet, welches verschiedene Ursachen haben kann. Kommt dazu, dass auch die Auswirkungen in ihrer Intensität sehr unterschiedlich sind. Deshalb ist meines Erachtens zwingend eine Analyse der konkreten Situation (Betroffene, Geschichte, Umfeld usw.) notwendig. Erst dann kann im einzelnen Fall entschieden werden, welcher Weg vernünftig ist und gegangen werden will.

Sind Kinder betroffen, kann eine Elternberatung sinnvoll sein, denn das familiäre Umfeld ist die wichtigste Instanz, dem Kind ein sicheres soziales Netz zu bieten.

Betroffene - Erwachsene und Kinder - können auch selber zu ihrem Wohlbefinden beitragen, indem störende Verhaltensweisen „umgelernt“ werden. Die einfach anwendbaren Techniken des NLP (Neuro-Linguistisches Programmieren) können dabei eine geeignete Begleitung sein. Mit dieser Unterstützung erfahren Selbstwert und Selbstakzeptanz eine Stärkung, was zu einem selbstverständlicheren Umgang mit den AD(H)S-Symptomen führt.

Kommen Sie bitte bei Fragen unverbindlich auf mich zu.

Armin Muff
5054 Kirchleerau (AG)